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Motomathe – Lernen in der Bewegung

Einige Sätze zur Einleitung.

Bewegte Pausen und Motomatheunterricht gehören für die Schüler*innen unserer Förderschule zum Schulalltag.

Wir fördern Kinder und Jugendliche in ihrer Ganzheitlichkeit. Wir beobachten unsere Schüler*innen und finden individuelle Stärken, an denen die Förderung ansetzt.

In Absprache mit den Klassenteams, den Therapeuten und Eltern werden Themen, Übungen und Materialien, die zur optimalen Förderung unserer Schülerschaft notwendig sind, zusammengestellt.

Methodische Vielfalt und Vernetzung aller an der Förderung Beteiligten ist Mittel zum erfolgreichen Lernen.

So entstanden und entstehen innerhalb eines fortschreitenden Prozesses die Unterrichtsinhalte und Materialien für ein bewegtes Lernen.

Was ist Motomathe und warum nehmen Schüler der Förderschule am Motomatheunterricht teil?

Der Begriff ist schnell erklärt, aber was verbirgt sich dahinter? Moto gibt den Hinweis auf die Bewegung und Mathematik kennen wir alle aus unserer Schulzeit. So erklärt sich die Wortschöpfung.

Bewegung ist die eine Komponente, die zum erfolgreichen Lernen gehört. Grundlegende körperliche Erfahrungen setzen Entwicklungs- und Lernprozesse für eine ganzheitliche Entwicklung in Gang.

Körpererfahrung, Materialerfahrung und Sozialerfahrung sind die Kernpunkte der Psychomotorik und des bewegten Unterrichtes. Zahlreiche Wahrnehmungsbereiche werden durch die Bewegungsangebote angesprochen. Der Schüler hat die Möglichkeit mit allen Sinnen zu lernen.

Mathematik ist allgegenwärtig. Sie ist kein isolierter Denkbereich, sondern Teil einer hilfreichen Denkstruktur zur Erklärung der Umwelt.

Wir beobachten Schüler*innen, die mathematische Sachverhalte nutzen, um Freude und Entspannung zu erleben. Sie suchen nach Strukturen und scannen den Raum nach bekannten Formen und Piktogrammen, um den Lernort mit den folgenden Bewegungsangeboten zu verstehen.

Die Sicherheit der Zahlenreihenfolge, immer wiederkehrende Rituale, nummerierte Lerngegenstände und Übungen helfen ihnen, sich innerhalb des Unterrichtes zu orientieren.

Schüler*innen, die vormals keine Sinnhaftigkeit in einer Sportübung zur Verbesserung der Gesundheit erkennen konnten, erhalten über Form, Farb-und Zahlenmaterialien Aktivitätssignale, die eine Teilnahme am Unterricht ermöglichen und die über die Inhalte zur Gesundheitsbildung hinausgehen.

Wie verläuft eine Motomathestunde ?

Die Schüler*innen lernen innerhalb einer Kleingruppe unterschiedlicher Klassen und Stufen.

Sie haben Freizeit oder Sportkleidung an und bewegen sich mit bestrumpften Füßen zur besseren Körperwahrnehmung und sensomotorischen Entwicklung in der Mehrzweckhalle der Förderschule. Ein Eröffnungsritual mit Vorstellung und Erlesen von Informationen zum Datum und Jahreszeit gibt Sicherheit.

Das Abklopfen von Körperteilen und die Durchführung der 5 tibetischen Übungen aktiviert Sinne und Körper.

Im Hauptteil der Motomathestunde werden für die Schüler*inen Lerninhalte aufgegriffen und eine Bewegungsaufgabe oder ein Spiel durchgeführt. Von den Lehrkräften werden deshalb Spielideen, Materialien und Piktogramme modifiziert, damit jeder Schüler für sich eine Bedeutsamkeit erkennt und Spaß an der Teilnahme empfindet.

Anhand der ersten Motomathestunde des Schuljahres erkläre ich kurz den Ablauf.

Schüler erhalten Kenntnisse zur Sportkleidung, die getragen werden darf und muss. Die Schüler*innen laufen oder fahren mit dem Rollbrett und einzelnen Kleidungstücken zur Sporttasche auf der anderen Seite der Turnhalle. Hierbei gibt es Hindernisse zu überwinden und aus
unterschiedlichen Ausgangssituationen zu starten. Piktogramme und Ganzwörter ersetzen später die Realgegenstände. Sie erhalten hierfür Kommunikationstafeln, die sie mit den entsprechenden METACOM Symbolen bestücken. Das Anbringen von links nach rechts und die Reihenbildung hilft zum Orientieren und gibt ihnen Sicherheit.

Im zweiten Hauptteil würfeln die Schüler*innen ein Sportangebot. Hierbei erhalten sie 2 Würfel aus unterschiedlichen Materialien und würfeln ihre Bewegungsaufgabe. Die Summe der Würfelaugen, ergibt die Nummer des Sportangebotes, welches sie auf einer Kommunikationstafel abzählen und danach erlesen. Mit den Lehrkräften wird sich beim Hüpfen, Springen oder Werfen ausprobiert.

Das Ende der Motomathestunde bildet das gemeinsame Aufräumen und das Versammeln zum Sitz auf der Teppichfliese. Entspannt ohne Zeitdruck, gilt der Fokus dem Schmecken von typischen Kostproben, die für die Schüler jahreszeitlich positiv besetzt sind. Mit geschlossenen Augen lutschen oder kauen sie im Sitzen, bis der Mund leer ist.

Zum Schluss wird sich erinnert und jeder kann nacheinander mitteilen, was Spaß bereitet hat und was man gut kann.

Diese Sommermotomathestunde ist ein Beispiel aus einer großen Auswahl von Lerninhalten aus diesem Fachbereich. Wir Lehrkräfte sind nach jeder Motomathestunde im Austausch, um Ansätze, Materialien und Lernziele nachzubessern.

 

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